Betonboote: Von der Ausstellung bis zum Praxistest
Über zwei Monate konnte die Ausstellung „Betonboote mit Dyckerhoff Zement” besichtigt werden. Der Abschluss-Event am 15. Juni bewies, dass die ausgestellten Betonkanus tatsächlich einsatzfähig sind. Warum Schwimmwesten und ein Satz trockene Kleider trotzdem nötig waren, lesen Sie in unserem Bericht.
Im Juni 2011 feierte die Deutsche Betonkanu-Regatta ihr 25-jähriges Jubiläum. Diesen Anlass nutzten die Kollegen des Marketings, um eine Ausstellung zusammenzustellen, die spannende Eindrücke und interessante Fakten zur Geschichte der Betonboote vermittelte und einen Blick hinter die Kulissen der Betonkanu-Regatta ermöglichte. Am 29. März 2012 wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung außerdem zum ersten Mal der Dyckerhoff NANODUR-Preis verliehen.
Bei der Betonkanu-Regatta handelt es sich um ein alle zwei Jahre stattfindendes Ereignis, welches von der Deutschen Zement und Betonindustrie veranstaltet wird. Teams von berufsbildenden Schulen, Fachhochschulen, Hochschulen und anderen Institutionen, an denen Betontechnik gelehrt wird, sind dazu aufgerufen, ihre selbstgebauten Kanus und Wasserfahrzeuge gegeneinander antreten zu lassen. Die Teilnehmer kommen dabei aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus dem europäischen Ausland. Die Herausforderung besteht darin, aus dem Baustoff Beton leichte und gleichzeitig stabile Betonboote zu konstruieren. Dyckerhoff unterstützt traditionell viele Teams mit der Lieferung von Zement, aber auch mit Know-How für die Anwendung des Baustoffes.
Prämiert werden neben der Schnelligkeit im Rennen auch der Einfallsreichtum beim Bau der Boote und der mannschaftliche Gesamtauftritt. Die studentischen Teams können entscheiden, ob sie ein Boot für den sportlichen Wettkampf bauen wollen oder lieber ihrer Kreativität freien Lauf lassen. So oder so unterliegen die Kanus und Wasserfahrzeuge strengen Regeln und müssen in den Tagen der Regatta ihre Schwimmfähigkeit unter Beweis stellen.
Die Ausstellung „Betonboote mit Dyckerhoff Zement” im Foyer der Dyckerhoff Hauptverwaltung umfasste neben vielen interessanten Fotos und Videos über die Geschichte der Betonkanu-Regatta auch zwei original Betonkanus. Beide Boote wurden von Studenten der Fachhochschule Wiesbaden erdacht und gebaut. Mit dem Kanu „Moby Dyck“ konnte sogar das leicht renovierte Siegerboot der allerersten Betonkanu-Regatta von 1986 präsentiert werden. Daneben stand der „Basalton“, ein aus dem Jahr 2009 stammendes Kanu, bei dessen Bau u.a. Dyckerhoff NANODUR zum Einsatz kam. Zusätzlich wurde der „KOHLEbeißer“ der Hochschule Lausitz (FH), University of Applied Sciences, aus Cottbus vorgestellt. Bei diesem Wasserfahrzeug handelt es sich um den Nachbau eines Schaufelradbaggers im Maßstab 1:10. Aufgrund der Ausmaße des Vehikels – Länge: 12 Meter, Breite: 4,50 Meter, Höhe: 5 Meter, Gewicht: 5 Tonnen – konnte nur ein kleiner Teil des Bootes ausgestellt werden. Doch schon die wenigen gezeigten Bauteile demonstrierten eindrucksvoll die Kreativität und den Einfallsreichtum der Studenten. Vom Schaufelrad, über Schwimmpontons und Kugellager bis hin zu den Schrauben und Muttern – alle Teile wurden aus Dyckerhoff NANODUR gefertigt. Dafür erhielt der „KOHLEbeißer“ zu Recht den ersten Platz in der Offenen Klasse der Betonkanu-Regatta 2011.
Besonders viele interessante und spannende Informationen zu dem Spektakel bekamen die rund 100 anwesenden Besucher der Auftaktveranstaltung am 29. März 2012. So berichtete zum Beispiel der heutige Bauingenieur / Architekt Stephan Fischer von seinen Erlebnissen und Erfahrungen beim Bau von „Moby Dyck“ vor über 25 Jahren und die Konstrukteure des „Basalton“ erläuterten anschaulich, wie Ihnen die Idee zum Bau ihres Kanus kam.
Ein weiteres Highlight der Eröffnungsveranstaltung war die erstmalige Verleihung des „Dyckerhoff Nanodur-Preises“. Alle zwei Jahre sollen mit der Auszeichnung besonders herausragende Anwendung von NANODUR®-Beton gewürdigt werden. In diesem Jahr konnten sich die Erbauer des „KOHLEbeißers“ der Hochschule Lausitz (FH) über eine NANODUR-Medaille und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro freuen. Für die Fachjury stellte das Gefährt eine konkurrenzlose und besonders spektakuläre Anwendung von Dyckerhoff NANODUR® dar.
In den zwei Monaten der Ausstellung „Betonboote mit Dyckerhoff Zement“ haben viele Dyckerhoff Mitarbeiter, aber auch Nachbarn aus Amöneburg und andere Interessierte die Chance genutzt, sich über die faszinierenden Eigenschaften von Beton zu informieren. Selbst gestandene Dyckerhöffer waren überrascht, welche vielfältigen Anwendungsgebiete „ihr“ Baustoff Zement mittlerweile erobert hat.
Tun sie’s oder tun sie’s nicht?
Doch eine Frage hielt sich, trotz der „Beweisfotos“ auf den Pinnwänden der Ausstellung hartnäckig: „Schwimmen die Boote wirklich?“ Die Skeptiker sollten überzeugt werden. In direkter Nachbarschaft zur Dyckerhoff Hauptverwaltung, stellte die Paddlergilde Amöneburg ihr Gelände und darüber hinaus ihr Drachenboot für eine Abschlussveranstaltung zur Verfügung. Am 15. Juni hatten Dyckerhoff-Mitarbeiter, Anwohner und die Presse die Chance, die beiden Betonkanus „Moby Dyck“ und „Basalton“ live zu erleben. Bei Grillgut, kühlen Getränken und pünktlich tollem Wetter genossen die zahlreichen Besucher einen schönen Abend. Das Highlight war für einige Mutige natürlich die Fahrt in den Betonkanus, die selbst nach 25 Jahren auf dem Trockendock noch ihre Schwimmfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellten. Nach einigen Runden auf dem Rhein führte die sehr starke Strömung zum Kentern des „Basalton“. Für die Zuschauer auf dem Trockenen ein großer Spaß, für die beiden Insassen eine kühle und sicherlich unerwartete Erfrischung. Dank der Schwimmwesten und den Helfern der DLRG konnten alle Beteiligten und das Kanu schnell geborgen werden. Erstaunlich auch hier der Baustoff Beton: am Kanu ist trotz außergewöhnlicher partieller Belastung durch das angebrachte Rettungsseil keine nennenswerte Beschädigung entstanden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Betonkanu-Ausstellung und die Abschlussveranstaltung sehr gut angenommen wurden. Alle erhielten nachhaltige Eindrücke über die Betonkanu-Regatta und die hohe Leistungsfähigkeit der Dyckerhoff – Produkte.