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Objektbericht: Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
06 December 2012

Objektbericht: Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

Neubau der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt beeindruckt durch außergewöhnliche Architektur des Campus

Student für Gestaltung oder Informatik in Würzburg müsste man sein, denn der Neubau der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) am Würzburger Sanderheinrichsleitenweg beeindruckt nicht nur durch seine landschaftlich attraktive Hanglage mit Blick in ein wunderschönes Tal, sondern auch durch die außergewöhnliche Architektur des Campus.

Bereits im Jahr 2004 gewann das Büro Gerber Architekten aus Dortmund das Wettbewerbsverfahren mit einem Konzept, das den Dialog zwischen Architektur und Landschaft als zentralen Ansatz verfolgte. Im Jahr 2009 wurde dann mit dem Bau des großzügigen Gebäudekomplexes begonnen und am 4. Oktober 2011 konnten die ersten Studenten ihr Semester in dem Neubau am Sanderheinrichsleitenweg beginnen. Das Büro Gerber Architekten zeichnete sich über die gesamte Projektdauer für die Architektur, Projektplanung und Bauleitung verantwortlich.

Schon von weitem sind die weißen Sichtbeton-Fassaden der Hochschulgebäude auf der Anhöhe zu sehen. Die beiden L-förmigen Baukörper greifen ineinander und umschließen so einen offenen Innenhof. Um den Blick in das schöne, südlich gelegene Tal zu ermöglichen, ruht der talwärts gelegene Gebäudeteil auf schlanken Säulen aus weißem Ortbeton. Von der nordwärts gelegenen Straße aus führt der Zugang zum Innenhof unter einem weit ausladenden Dach hindurch, welches ebenfalls von filigranen Säulen getragen wird.

Um den besonderen, hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden, entsprechen alle Fassadenteile der Sichtbetonklasse 4. Sowohl die verbauten Betonfertigteile als auch der Ortbeton wurden mit einer innenliegenden Kerndämmung in außergewöhnlich guter Qualität ausgeführt. Um beim Bau der Hochschule einen zusätzlichen regionalen Bezug herzustellen, wurde ockerfarbener Mainsand als Gesteinskörnung verwendet. Die Herstellung der Betonfertigteile unter Verwendung von Dyckerhoff Weiss FACE® erfolgte durch die Firmen Drößler aus Siegen und Quast aus Freudenberg. Die Schalung der Fertigteile bestand aus einer nicht saugenden, beschichteten Schalhaut mit gespachtelten und beschichteten Stößen. Den Ortbeton lieferte das Werk Dettelbach der TBG Mainfranken. Als ausführendes Bauunternehmen zeichnete sich die ihb Product GmbH Schleusingen verantwortlich. Die eindrucksvollen Sichtbetonflächen im Bereich des Ortbetons wurden mit einer glatten, schwach saugenden Schalung hergestellt. Die helle Farbe der großen Sichtbetonflächen wird im Innenhof durch Bodenplatten aus Weißbeton wieder aufgenommen. Diese, von der Firma Stangl aus Waldkraiburg, gelieferten Elemente rahmen die großzügige Fläche aus grauen Pflastersteinen ein. Besonders erwähnenswert sind die Abmessungen der Platten, denn die 119,6 cm langen, 88 cm breiten und 10 cm dicken Platten wurden speziell für dieses Objekt gegossen und mit einer besonderen, rutschhemmenden Oberfläche versehen.

In den Gebäuden entstanden sieben Hörsäle, 23 Seminarräume, sowie eine kleine Cafeteria. Insgesamt bietet der Neubau knapp 1000 Studenten 227 moderne, lichtdurchflutete Räume, die zu Kommunikation, Kreativität und Forschung einladen. Für eine bequeme Anfahrt sorgen die neue Busverbindung direkt vor dem Hochschulgebäude und das im Untergeschoss gelegene Parkdeck mit 163 Parkplätzen. Darüber hinaus tragen die extensiv begrünten Flachdächer der Hochschule und die geplanten Photovoltaikanlagen zu einer positiven Ökobilanz der Gebäude bei.

Interessante Links

Webseite Gerber Architekten Dortmund 
Webseite der ihb Product GmbH